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Frequently
asked questions

Häufig gestellte Fragen

Ich habe versucht diese Projekthomepage so übersichtlich wie möglich zu gestalten. Bei der Fülle, die dieses Thema hat, fallen dabei hier und da manche Details weg. Auch erreichen mich viele Emails mit Fragen zu speziellen Sachverhalten, die vielleicht nicht für die Masse interessant sind, aber trotzdem zum Themenkomplex gehören.

Für all diese Fälle habe ich diese FAQ-Seite eingerichtet, hier versuche ich alle Fragen, die mich erreichen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten. Wie für die ganze Homepage gilt auch hier: Keine Garantie auf Richtigkeit. Aber ich gebe mein Bestes.

Der Tagebau

Kann ich den Tagebau besichtigen?

Es gibt zwei von RWE betriebene Aussichtspunkte am Tagebau Garzweiler. Einmal im Norden auf Höhe von Hochneukirch und einmal in Jackerath im Süden. Darüber hinaus finden hin und wieder Bustouren durch den Tagebau statt. Genauere Informationen dazu gibt es auf der Homepage von RWE. Achtung: Der Aussichtspunkt im Norden wird alle paar Jahre verschoben, dem Abbau folgend.

Gibt es Widerstand gegen den Tagebau?

Ja. Seitdem Garzweiler II in Planung ist gab und gibt es Widerstand und Proteste. In NRW ist an dem Tagebau fast eine Landesregierung zerbrochen. Nach der Genehmigung von Garzweiler II hat sich insbesondere der BUND hervorgetan. Dieser kauft zum Beispiel Grundstücke im Abbaugebiet und lässt sich dann öffentlichkeitswirksam durch RWE zwangsenteignen. Auch unter den Bewohnerinnen und Bewohnern der Dörfer gibt es bis heute Widerstand. Doch deren Klagen waren bisher immer wirkungslos.

Umsiedlung

Auf welcher rechtlichen Grundlage wird umgesiedelt?

Der Tagebau Garzweiler II wird im sogenannten Braunkohlenplan Garzweiler geregelt. Dieser wird durch den Braunkohlenausschuss bei der Bezirksregierung Köln aufgestellt und schlußendlich durch die Landesplanungsbehörde Nordrhein-Westfalen genehmigt.

Der Braunkohlenplan hat die Aufgabe Rahmenbedingungen zu definieren, die die „Erfordernisse einer langfristigen Energieversorgung mit den Erfordernissen der sozialen Belange der vom Braunkohlentagebau Betroffenen und des Umweltschutzes in Einklang“ bringen.
Ich bin kein Jurist. Wer sich tiefer mit den rechtlichen Grundlagen auseinandersetzen möchte, lege ich die Lektüre des Braunkohlenplans ans Herz. Dort sind auf 50 Seiten die rechtlichen Rahmenbedingungen ausführlichst erklärt.

Was passiert, wenn jemand sein Haus nicht an RWE verkauft?

Wenn man sich beharrlich weigert, sein Eigentum an RWE zu verkaufen, wird man zwangsenteignet.

Wann wird Gebäude XY angerissen?

Üblicherweise erstellt RWE Power ein Rückbaukonzept (siehe Ressourcen), welches jährlich überarbeitet wird. Dieses wird der zuständigen Kommune übermittelt (Bei Garzweiler II in den meisten Fällen die Stadt Erkelenz und der Kreis Heinsberg).
Generell gelten bei dem Abriss von Ortschaften folgende Grundsätze:

– Vorrangig ist der Rückbau der freistehenden Anwesen.
– Anschließend werden Häusergruppen berücksichtigt, die übergeben und komplett leerstehend sind.
– In unmittelbarer Nachbarschaft und auch gegenüber von noch bewohnten Anwesen werden i.d.R. keine Häuser abgebrochen.
– Straßen-, Brunnen- und Leitungsbau sowie sonstige betriebliche Maßnahmen können ebenfalls bestimmend für den Abbruchstermine sein.

Der Abriss erfolgt dann wie folgt:

– Entkernen der Häuser und Einbringen von verwertbaren Bauteilen wie Fenster und Türen etc. in den Stoffkreislauf
– Abbruch der baulichen Anlagen i.d.R. mit z.B. Hydraulikbagger mit entsprechenden Abbaugeräten wie Abbruchzange oder Stahlschere
– Trennen von Baumischabfällen, Holz, Asbest etc. und Verbringung in Container, anschließend fachgerechte Entsorgung
– Eisensuche des geräumten Grundstücks insbesondere der Baugrube (dient der Sicherheit der Braunkohle-Schaufelradbagger)
– Verfüllen der Baugrube (zur Wahrung des Ortsbildes) oder zu einen späteren Zeitpunkt Beiziehen des Geländes bzw. Liegenlassen

Quelle: RWE Power – Rückbaukonzept für Borschemich

Bis wann wird Ort XY abgerissen?

Eine Tabelle mit allen Orten findest du hier.

Was passiert mit den Kirchen?

Die werden abgerissen, nicht versetzt, wie viele glauben. Zu diesem Thema habe ich eine extra Seite eingerichtet, siehe hier.

Was passiert mit den Friedhöfen?

Auch die Friedhöfe müssen umsiedeln. In der Regel wird am Umsiedlungsstandort ein neuer Friedhof errichtet. Sobald dieser funktionsfähig ist, werden im Altort keine Bestattungen mehr durchgeführt. Gräber, bei welchen die Ruhezeit noch nicht abgelaufen ist, werden auf den neuen Friedhof umgebettet. Ältere Grabstätten werden zu einem Massengrab auf dem neuen Friedhof zusammengefasst. Zu den Umbettungszeiträumen (zweimal im Jahr) wird der alte Friedhof komplett gesperrt.

Was passiert mit den Straßen?

Die öffentliche Erschließung (Straßen, Plätze, Leitungen) wird zugweise nach Auszug der Bewohner unter Berücksichtigung der Abbauplanung und nach dann erfolgender Entwidmung durch die zuständigen Behörden in der Endphase der Umsiedlung, zurückgebaut. Der Rückbau von Straßen wird in der Endphase von Umsiedlungen auch dazu genutzt eine erschwerte Zufahrt zu den Orten zur Vermeidung von wilden Müllablagerungen und widerrechtlichem Betreten zu gewährleisten.

Schularbeiten, Hausarbeiten, Uni-Projekte

Kannst du mir bei meiner Schularbeit, Hausarbeit, Uni-Projekt helfen?

Wahrscheinlich nicht, aber ich glaube diese Seite ist schon recht hilfreich beim Thema „Garzweiler II“ und allem, was damit zusammen hängt. Schau mal unter Ressourcen (kommt erst noch!), da sind einige brauchbare Dokumente und Quellen hinterlegt.

Die Quellenlage ist so schlecht, kannst du mir Tipps geben?

Bald, ich stelle im Moment ein Dokumentenarchiv zusammen, das findest du dann hier.

Dieses Projekt

Wer bist du?

Arne Müseler, 1981, aus dem Ruhrgebiet stammend, mittlerweile seit über 10 Jahren in Österreich wohnend. Ich arbeite als Fotograf im politischen Bereich und als Konzertfotograf. Das hier ist sozusagen Hobby. (Homepage/Instagram)

Warum machst du das?

Ich bin Fotograf und immer auf der Suche nach interessanten Fotoprojekten. So bin ich zu Garzweiler II gekommen – nur das es mittlerweile kein kleines Fotoprojekt mehr ist, sondern etwas umfangreicher.

Verdienst du damit Geld?

Nein, dies ist kein kommerzielles Projekt. Ich zahle sogar ziemlich drauf: Reisen, Technik, Homepage.

Kann ich meine Fotos hier veröffentlichen?

Oft bekomme ich Anfragen von anderen Menschen die in Abbaugebiet fotografieren, die mich fragen, ob ich vielleicht ihre Fotos hier veröffentlichen könnte. Das ist sehr nett, aber leider nicht möglich. 

Darf ich deine Fotos für mein Projekt, meine Zeitung, meine Hausarbeit nutzen?

Wahrscheinlich schon, aber schreib mir bitte vorher welche Fotos du genau für was nutzen möchtest: Kontakt.

Kann ich ein Interview mit dir machen?

Klar, bitte hier melden.

Mach doch mal eine Fotoausstellung!

Würde ich gerne, aber leider fehlen mir dazu die Räumlichkeiten und das Geld. Wenn du also Räume und Geld (und Publikum?) zur Verfügung hast: Gerne melden.

Das wirkt hier alles sehr einseitig, du lässt nur Umsiedler zu Wort kommen. Bist du parteiisch?

Der Fokus dieser Dokumentation liegt eindeutig auf den Umsiedlungen im Abbaugebiet von Garzweiler II. Zwangsläufig kommen daher mehrheitlich Umsiedlerinnen und Umsiedler zu Wort, das ist auch so gewollt. Aber es stimmt, mir fehlen noch Interviews mit Tagebau-Befürwortern, wie z.B. mit einem Vertreter von RWE. Mir ist das bewusst und ich arbeite dran.
Ich selber versuche nicht parteiisch sein und so soll das hier auch nicht mißverstanden werden. Ich versuche so objektiv wie möglich die Situation vor Ort darzustellen. Falls du findest, dass ich irgendwo unfair bin oder Mist schreibe meld dich bitte bei mir.

Wie oft bist du vor Ort?

Das ist ganz unterschiedlich, ich versuche mindestens zwei bis dreimal im Jahr für mehrere Tage im Abbaugebiet unterwegs zu sein. Ich wohne in Österreich, daher ist die Anreise immer ein wenig zeit- und kostenaufwändiger.

Ich wohne im Abbaugebiet - wie kann ich dich unterstützen?

Ja, auf jeden Fall. Ich bin immer auf der Suche nach Ansprechpartnerinnen vor Ort. Um Infos zu bekommen, Interviews zu führen oder schlicht und einfach mal einen Kaffee zwischendurch zu bekommen. Melde dich bitte bei mir: Kontakt.

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ob ich weiterhelfen kann.